Zugegeben, der Kurzausflug nach Sitges ist schon wieder einige
Wochen her. Trotzdem tut es gerade bei dem akuten grauen Herbstwetter gut, sich
nochmal daran zu erinnern. Das kleine Städtchen etwa 35 Kilometer südwestlich
von Barcelona ist eines der beliebtesten Ausflugsziele von der katalonischen
Hauptstadt aus und gilt als Schwulen-Mekka. Nachdem ich ja letztes Jahr bereits (ursprünglich anders geplant) einen Nachmittag dort am Strand verbracht habe, wollte ich mir diesmal etwas mehr Zeit nehmen.
Aber leichter gesagt als getan. In der Hochsaison Ende Juli
eine bezahlbare Unterkunft zu finden, ist fast unmöglich. Wie praktisch, dass
meine Kollegin aus dem Barcelona-Büro eine Freundin hat, die fast den ganzen
Sommer dort verbringt. Kurzer Anruf und die Übernachtung im (ehemaligen)
Kinderzimmer ist geritzt. Und sehr komfortabel, dass die Wohnung auch noch fünf
Minuten vom Strand entfernt ist:-).
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Einige andere hatten die gleichen Pläne fürs Wochenende... |
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Gleich ums Eck der Unterkunft: der Platja de Sant Sebastià |
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Back to youth - zumindest zimmertechnisch:-) |
Mit dem Zug fährt man lediglich ca. 40 Minuten vom Bahnhof Sants
Estació aus nach Sitges und der verkehrt quasi im S-Bahntakt von 20 Minuten –
da ist es auch nicht ganz so tragisch, dass die Züge eigentlich nie pünktlich
sind oder gerne auch mal der eine oder andere ausfällt. Ich komme gerade
mittags in der heißesten Phase an, packe daher nur schnell die Strandsachen und
schnell ans/ins Meer (nachdem ich superherzlich empfangen worden bin und mir
gleich der Inhalt des Kühlschranks und sonstiges Inventar zur Nutzung angeboten
worden ist – den Liegestuhl konnte ich gerade noch so erfolgreich ablehnen:-)). Ruhiger als am
Stadtstrand von Barcelona ist es hier zwar nicht, trotzdem erholsam. Und es
gibt eine sehr schöne Strandpromenade mit zum Teil wirklich guten (und
bezahlbaren) Restaurants und freundlicher Bedienung. Vor allem bei Nacht kommen
die beleuchteten malerischen Gässchen sehr heimelig rüber. Und sehr ruhig. Von Partyleben
ist für einen Samstagabend jedenfalls erstaunlich wenig zu merken.
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Sehr idyllisch: Sitges bei Nacht |
Der Empfehlung einer Freundin folgend fahre ich am nächsten
Tag noch eine Station weiter nach Vilanova i la Geltrú. Zwar ist der Strand
(s. o.) auch sehr schön, aber im Nachhinein hat sich der Zeitaufwand nicht gelohnt.
Denn die Fahrt mit dem Zug dauert zwar nur zehn Minuten, dafür läuft man allerdings
vom Bahnhof nochmal eine gute halbe Stunde zum Strand und der Weg dorthin ist
nicht so ansprechend. Aber alles in allem hat sich der zweitägige Ausflug
gelohnt. Besser sicherlich noch, wenn man außerhalb der Hochsaison fährt. Noch
ein Tipp: Nie das Zugticket frühzeitig wegwerfen, denn man braucht es auch, um
wieder aus dem Bahnhof rauszukommen.