Barcelona für vier Monate

Barcelona für vier Monate

Montag, 15. August 2016

Alles außer Tapas: 7 Tipps zum kulinarischen Fremdgehen



 
In Barcelona und keine Lust auf Patatas Bravas, Pan con Tomate oder Boquerones? In der katalonischen Hauptstadt kann man sich auch gut mit leckerem Essen jenseits von Tapas, Bocadillos und Platos Combinados versorgen – dem Angebot jeder „normalen“ spanischen Eckbar (Cervezeria), die in der Regel von Chinesen betrieben wird:-).

Thai-Garden: Wenn ich eine Weile in Barcelona bin, bekomme ich irgendwann einen unglaublichen Jieper auf Thai-Essen. Leider ist die Auswahl an guter internationaler Küche hier nicht entfernt so groß wie in München. Eine Freundin hat mir den Tipp zu diesem Restaurant, ganz in der Nähe des Passeig de Gracia gegeben – und es ist ECHT lecker. Fisch und Hünchencurry, ebenso wie die Vorspeisenplatte wirklich vom Feinsten. Einziger Wermutstropfen: Der Preis. Für die Vorspeisenplatte haben wir um die13 Euro hingelegt (und für drei Leute war die Portion echt mickrig) und ein Hauptgericht (selbst Tofu) gibt es so gut wie nicht unter 15 Euro (Reis muss man immer extra dazu bestellen!). Aber das war es wert

SOBAN de JO Lee: Lust auf Koreanisch? Wenn man sich nicht davon abschrecken lässt, dass man auf der Speisekarte rein gar nichts versteht und die (70er Jahre)-Fotos der Speisen auch nicht sehr aussagekräftig sind, kann man hier lecker essen. Ich hatte was scharfes Rotes mit Tintenfisch und Reisnudeln (leider kann ich es nicht genauer beschreiben). Günstig ist es auch noch, dafür auch etwas abseits gelegen in Eixample, viel Laufkundschaft kommt hier sicher nicht vorbei.

Bar Mosquito: Hört sich komisch an, ist es aber auch. Eine echte Grunge-Bar, etwas abgerockt, mit cooler Musik (Red Hot Chilli Peppers etc.) und dazu asiatische Teigtaschen („Dumplings“) jeder Art. Auch hier: Der Name der Teigtaschen lässt nicht unbedingt auf den Inhalt schließen – trotz sprechender Eigenwortkreationen in catalan-mandarin (auf der Startseite heißt es „Més que Dumplings“ = Mehr als nur Dumplings). Dazu kommt eine ebenso bunte Auswahl an Biersorten.

Via Margutta: Genug (erstmal) der asiatischen Lokale. Die – bisher – beste Pasta habe ich im Restaurant Via Margutta in El Born gegessen. Sehr zu empfehlen: Pasta nach Art „Tricolore“ oder „Tirolesi“. Aber nicht nur das leckere Essen, auch der schöne Platz (Plaza de Sant Cugat) laden dazu ein, einen lauschigen Sommerabend hier zu verbringen – oder auch mehrere. Extrem nette Deko mit Holzstellwänden, an denen Blumentöpfe fröhlich herunterhängen.

Bella Napoli: Immer noch Lust auf Italienisch? Sehr gute Pizza gibt es hier. Achtung: sehr voll – und das auch noch nach 23 Uhr! Lohnt sich aber zu warten. Emsige Kellner flitzen wie Ameisen durch das große und dicht besiedelte Lokal, entsprechend hoch ist der Lautpegel – auch noch nach Mitternacht.

Euskal Etxea Taberna: Okay, ich gebe es zu, Pintxos sind natürlich nicht international, sondern baskisch, aber immerhin keine Tapas. Die Kleinigkeiten auf Brot und Spieß gibt es in der nach eigenen Angaben „ first pintxos donostiarras bar in the city of Barcelona“ in allen nur erdenklichen Varianten (insgesamt mehr als 80) und ersetzten manchmal kleine Mahlzeiten. Ein paar Beispiele: Ziegenkäse auf Blattspinat, Chistorra (ähnlich wie die scharfe Paprikasalami Chorizo, aber dünner), Mini-Hamburger oder Räucherlach auf Frischkäse. Pro Stück zahl man 2 Euro, gezählt wird hinterher anhand der Stäbchen auf dem Teller. Und: Die Kellner kommen mit immer neuen frisch zubereiteten Variationen aus der Küche, die sie einem unter die Nase halten. Das sind aber natürlich keine kostenlosen Amuse Gueules, sondern muss genauso bezahlt werden. 

Font: Ganz in der Nähe der Plaza Espanya (Avinguda Parallel) und recht unscheinbar in der Nachbarschaft ganz ähnlicher Restaurants gelegen, bietet das Font die klassische Food-Palette von Tapas über Bocadillos bis Platos Combinados, Pizza und Paella. Aber: auch sehr gutes Sushi. Zuerst war ich ja etwas misstrauisch, wie immer bei Bars, die scheinbar alles im Angebot haben und dann auch noch 2 Lachs-Nigiri als „Oferta del dia“ für 1 Euro anbieten! Dann habe ich sie einfach mal probiert und mitbekommen, dass außerdem tatsächlich ein japanischer Koch in der Küche steht und war positiv überrascht, dass auch noch der Preis stimmt.

Leider im August geschlossen: Bodega d'en Rafel, eine der besten Tapas-Bars
Und wenn einem doch mal wieder der Sinn nach Tapas steht: Die besten gibt es definitiv in der Bodega d’en Rafel. Gut, günstig, schnell, authentisch – so das Gesamtgefühl in dem Familienbetrieb. Und das physische Gesamtgefühl hinterher: satt und zufrieden.

Aber am allerbesten ist natürlich meine selbstgekochte Gemüsepfanne mit Zutaten vom Markt:-).



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