Barcelona für vier Monate

Barcelona für vier Monate

Donnerstag, 9. Juli 2015

Fiesta, Fiesta, Fiesta…


Barcelona brummt, eine Party, Ausstellung, Festival, Konzert jagt das/die andere – das ist weithin bekannt (inwieweit die Stadt an Madrid rankommt, da gehen die Meinungen auseinander:-)). Besonders im Sommer kann man sich kaum entscheiden, wohin. Open-Air-Kino am Montjuïc, Klassikkonzerte im Park oder eines der zahlreichen Musikfestivals... Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Hier nur ein paar Eindrücke (es gäbe natürlich unzählige mehr). Die wohl größte (Ourdoor)Party findet an der Verbena de San Juan am 23. Juni statt. Zehntausende Menschen – Einheimische ebenso wie Touristen – schlagen sich an den Stränden die Nacht um die Ohren mit Picknick, Musik und Tanz. Generell spielt Feuer eine große Rolle: Ausgehend von der „Llama del Canigó“, der Flamme des Canigou (einem der höchsten Berggipfel der französischen Pyrenäen) breiten sich in der ganzen Stadt Feuer aus, in Form von Lagerfeuern und Feuerwerken. Besonderen Anklang finden Knaller (Petardos), die – nicht nur – von Kindern die ganze Nacht über losgelassen werden und in extra für das Event aufgestellten Shops verkauft werden.











An den Strandbars legen DJs auf. Privatleute verkaufen an kleinsten Improständen ihre Mojitos und getanzt wird bis zum Sonnenaufgang, denn am nächsten Tag ist Feiertag. Anlass dieser Feier, die in ganz Spanien zelebriert wird, ist der Gedenktag von San Juan Bautista (also Johannes, dem Täufer) am 24. Juni, der laut Lukas-Evangelium genau ein halbes Jahr vor Jesus geboren wurde. In Spanien wird dieser christliche Feiertag mit dem heidnischen Brauch der Sommersonnenwende (21. Juni) zusammengepackt und am Vorabend in einem rauschenden Fest begangen. Typisch sind Essen mit Familie und Freunden, traditionell wird dazu der Coca de Sant Joan gereicht, ein unglaublich süß aussehender Kuchen mit kandierten Früchten (darauf hat sich sogar Lidl angebotstechnisch eingestellt).

Feuer, Kuchen und übriggebliebene Strandgäste

Zwei Tote, 13 Festnahmen und 1.043 Feuerwehreinsätze – so die Bilanz der diesjährigen Feierlichkeiten laut der Tageszeitung La Vanguardia. Eine Verbena de San Juan „ohne besondere Vorkommnisse“. Und ab 6 Uhr starten die Aufräumarbeiten an den Stadtstränden der katalonischen Metropole mit dem dreifachen Aufgebot an Reinigungskräften, die an einem „normalen“ Tag im Einsatz sind, damit ab 10 Uhr die Touristen wieder baden gehen können. Zum Säubern gehört auch das Aufscheuchen von übriggebliebenen Feierern, de die Nacht am Strand verbracht haben.

Outdoor Tanzen und Feiern geht auch sehr gut beim Festival Pedralbes in den Jardins del Palau de Pedralbes, das bereits am 8. Juni mit einem Konzert der Popurgesteine Pet Shop Boys an den Start ging und seinen Abschluss am 10. Juli mit Mika feiert – dazwischen jede Menge kleinere und größere Gigs (darunter bekannte Namen wie Anastacia, Bob Dylan oder Paul Weller). Ende Juni gab es was für Ohren und Magen: „SoundEAT! Music & Streedfood“ fuhr mit Musik regionaler (Nachwuchs)bands, Electronicmusik vom DJ-Pult und Multikulti-Essen, das aus Foodtrucks heraus verkauft wird, auf.







Und dann zum Thema Outdoor noch das hier: ein Strandflohmarkt in Barceloneta mit mehreren hundert Ständen unterhalb des Torre de Sant Sebastià, in den man nach der Gondelfahrt mit dem Transbordador Aeri vom Montjuïc über das Meer quasi reinfällt!

2 Kommentare:

  1. Hallo Anja, toller Beitrag! Man feiert förmlich mit - und wie lautet DEINE persönliche Statistik nach all der Fiesta? Zahl der Augenringe, Schwere des Kopfes etc. …??? LG Conni

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  2. hallo conni, danke! och, hält sich noch in grenzen, bin ja immer nur zu dokumentarischen zwecken dort;-).

    hasta pronto (ojala)!

    viele grüße
    Anja

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