Barcelona für vier Monate

Barcelona für vier Monate

Mittwoch, 1. Juli 2015

Start mit Verzögerung


Okay, nun der zweite (oder wievielte auch immer…) Anlauf. Den Plan umzusetzen, in der neuen Stadt gleich mit einem Blog zu starten, ist in Barcelona nicht gerade einfach – man hat einfach keine Zeit, weil es so viel zu erleben gibt! Hinter jeder Ecke wartet ein neues Spektakel – mal abgesehen von den eh schon überquellenden Veranstaltungskalendern. Wer sich hier übrigens einen Überblick verschaffen möchte, dem kann ich nur wärmstens empfehlen, den wöchentlichen Newsletter von Le Cool Magazine zu abonnieren: http://barcelona.lecool.com/ (habe ich selber als Tipp bekommen). Nun also mit etwas Verzögerung erste Eindrücke, für diejenigen, die nicht schon genug haben von meinen FB-Posts:-).


Tja, und jetzt stellt sich natürlich die Frage, wo anfangen… Auch wenn das bei Barcelona eine echte Herausforderung ist, soll das hier nicht der hundertste Touri-Blog werden. Stattdessen soll der Blick auch mal abseits schweifen und den „normalen“ Alltag durchblicken lassen. Ob das gelingt – „vamos a ver“ . Dennoch ein paar touristische Sonnenaufgangsbilder vom Strand als Einstieg, einfach weil’s zu schön ist:-). Denn nach durchgemachter Nacht aus dem Club zu kommen und am Strand chillend den Tag zu beginnen, ist zwar auch ein Klischee, gehört aber unbedingt dazu!




Nach einigen Anfangswidrigkeiten (nicht funktionierendes Online Banking, reserviertes Zimmer ab Juli doch nicht frei), kann ich jetzt die Stadt in vollen Zügen genießen. Und irgendwie sind diese Startschwierigkeiten auch charakteristisch für Barcelona, einer Stadt, in der nicht immer alles reibungslos läuft, am Ende aber doch funktioniert. „No te preocupes“ (im Sinne von „kein Problem“, aber wörtlich übersetzt „mach dir keine Sorgen“) – passt hier irgendwie immer.


Wo anfangen... und wo aufhören?

In den ersten Wochen gab es bereits soviel zu erleben, dass man das Gefühl hat, schon Monate dort zu sein. Allein an einem Wochenende haben das ACDC-Konzert und vor allem das Finale des Copa del Rey (dem wichtigsten nationalen Fußballturnier, bei dem sich Barcelona und Bilbao ein spannendes Duell boten, Ergebnis: 3:1) die Stadt beben lassen. Das Championsleague-Finale erwähne ich gar nicht erst... Kurz darauf Sónar, eines der wohl größten europäischen Festivals für elektronische Musik und Kunst. Und am 23. Juni die Verbena de San Juan, eine Strandparty sondersgleichen, die manches Silvester in den Schatten stellt. Über mehrere Wochen schon läuft das Festival Pedralbes im gleichnamigen Park mit einem großen Konzert-Gig jeden Abend (zu beidem später mehr).


Eine der ersten Aktivitäten: Chipirones fritos auf dem Mercat de la Boqueria an der Theke der gleichnamigen Bar. Hautnah ist man bei der Zubereitung der Speisen dabei, kann das geschäftige Hin und Her und die Zurufe der Köche und Kellner verfolgen - und gleichzeitig unauffällig andere Touristen auf der gegenüberliegenden Seite der Theke beobachten. Langweilig wird das nicht!

Tipp: Orujo de chocolate, ein nicht gerade niedrigprozentiger Schokolikör (genau genommen Tresterbrand, das könnte die Prozente erklären), der eigentlich aus Galizien kommt und in Barcelona nur dort zu bekommen ist (hab ich mir sagen lassen).




Das Schöne an Barcelona ist, dass es selbst in den touristischsten Ecken (und die sind inzwischen überall) tolle Sachen zu entdecken gibt. Natürlich sollte man die Restaurants an der Rambla und an der Promenade von Barceloneta meiden (erkennt man eigentlich schon an den aufdringlichen Anwerbern vor der Tür, die versuchen, die Touris mit wie aus den 1970er Jahren anmutenden Speisekarten ins Lokal zu locken). Eventuell sind auch darunter Perlen zu entdecken, wahrscheinlicher allerdings überhöhte Preise und mittelmäßige Qualität.

Dennoch gibt es neben meiner erwähnten Lieblingsbar auf dem Markt empfehlenswerte Locations. Das Cafè de l'Òpera bietet nicht nur Wiener Kaffehaus-Charme des 19. Jahrhunderts, sondern eine der besten Sangrias (oder zumindest sicherlich die größte). 

Der Sidecar Factory Club an der Plaza Reial ist eine feste Größe in meinem Ausgehkalender (klein mit viel Kennenlernpotenzial, gute Mischung aus Indie und Electronic, beste Tanzstimmung, allerdings auf keinen Fall vor 1.30h!). Und auch die Fischlokale und Strandbars in Barceloneta sind immer wieder einen Besuch wert, allein schon wegen der Aussicht!

Und woran erkennt man, dass man in Barcelona ist? Zahllose Touristen mit Rucksäcken vorm Bauch und überhaupt Tausende von Menschen. Unnützestes Spielzeug anpreisende Verkäufer auf der Plaza Reial und – als Pendant dazu – Anbieter von „Cerveza, cold Beer“, „Fresh Mojito“ und „Masaje“, die sich unter lautstarken Rufen am Strand fast gegenseitig auf die Füße treten. Die Kellner sind nicht selten genauso unfreundlich wie in München (manchmal). Fragt man etwas auf Castellano, bekommt man oft eine Antwort auf Englisch, was sich auch durch größte Hartnäckigkeit nicht ändert und abstruse Spanisch-Englisch-Dialoge entstehen lässt (das berichten übrigens auch Muttersprachler, also Hispanohablantes). Aber sonst alles prima in der schönsten Stadt Europas (ich werde versuchen, mich mit künftigen Lobeshymnen kürzer zu halten, versprochen)!

4 Kommentare:

  1. Na, das kann ich mir vorstellen - ankommen in so einer Stadt und gleichzeitig einen Blog starten ist aber auch ne Menge auf einmal. Immerhin: die ersten Eindrücke machen neugierig, feine Bilder - hach, der Sonnenuntergang ...
    Liebe Grüße
    Christiane

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    1. Danke Christiane! Das kann man wohl laut sagen. Ich hoffe, die nächsten Beiträge flutschen besser, damit das hier keine Eintagsfliege wird. Und Sonnenuntergänge sind auch super, werden sicher in einem meiner nächsten Bloposts zu sehen sein:-)).

      Hasta luego!
      LG Anja

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  2. Hola Ms Barcelonasommer! muy bien, esta blog sobre los catalanes y su cuidad metropolitana - espero que te diviertes superbien y vas a tener mas tiempo para escribir mas - especialmente sobre las actividades sociales en las noches… :-)
    hasta pronto! LG Conni

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    1. Hola senora Lechner, muchas gracias! Si, las actividades nocturnas ya son parte de mis planes - y tambien van a ser cubiertas aqui:-)).

      Hasta pronto (ojala)!
      LG Anja

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